Reisebericht Neuseeland:

Fotogallerie Neuseeland

Tag 125 gesamt, Tag 1 Neuseeland

Der Flug mit Air New Zealand war echt prima, vor allem wegen den Sitzen, die komplett waagrecht als echtes Bett gemacht werden koennen :-) Und hier haben wir die erste Kostprobe von neuseelaendischem Wein bekommen und waren sehr begeistert, eine Riesenauswahl und einer besser als der andere! Morgens um 09:00 sind wir dann gelandet und der Camperverleih hat uns abgeholt und zur Mietstation gebracht, nachdem die Formalitaeten erledigt waren haben wir uns gleich in den Verkehr gestuerzt...Linksverkehr!! Es war am Anfang ziemlich fies, 4 Monate kein Auto gefahren, dann gleich mit dem Riesencamper und Linksverkehr mit zusaetzlich speziellen Vorfahrtsregeln...und mir als Beifahrerin wo ich echt schlecht im Kartenlesen bin ;-) Irgendwie haben wir es aber zu Foodtown geschafft, um uns dort mit den Grundnahrungsmitteln einzudecken. Es ist so komisch nach der langen Zeit in Asien wieder Weisse ueberall...auch die Sachen und Haeuser etc. sind wieder normal gross und man muss sich nicht immer buecken...Im Supermarkt wurden wir dann von der enormen Menge und den Riesenpackungen schier ueberwaeltigt...wir haben fast 2 Stunden hier verbracht und sind staunend von Regal zu Regal gewandert, dabei ist uns auch aufgefallen, dass eigentlich jeder hier ein extremes Gewichtsproblem hat, naja Neuseeland ist die dritt-dickste Nation der Welt...aber nach Asien fuehlt man sich hier echt wie auf einem anderen Planeten, auch weil wir ploetzlich wieder jede Unterhaltung verstehen :-) Nach unserem Einkauf stellen wir fest, dass das Schloss am Camper kaputt ist, also fahren wir nochmal zur Mietstation ( die zum Glueck nicht weit weg ist ) wo das Schloss ausgewechselt wird. Dann gehts richtig los, und wir starten Richtung Norden, dabei muessen wir uns an Auckland vorbeischlaengeln, denn in die Stadt rein waere heute zu krass...der Linksverkehr ist echt nicht so einfach, aber als wir gluecklich um Auckland herum sind, wird es besser. Das Wetter wird wieder prima mit Sonnenschein und waermer als gedacht, so fahren wir noch ca. 100 km weiter und stellen uns dann auf einen Aussichstparkplatz und schlafen da. In der Nacht gibt es ein schlimmes Unwetter, wir hatten zeitweise schon Angst, dass es uns wegschwemmt, ansonsten schlaeft man aber recht gemuetlich im Camper.

Tag 126 gesamt, Tag 2 Neuseeland

Weniger gemuetlich wars dann morgens, weil die Gasheizung ausgegangen ist...und auch nicht wieder an.Keine Ahnung was wir falsch gemacht haben, aber so sind wir halt schnell weitergefahren, damit die Autoheizung warm macht. Es ist noch dunkel, und schuettet schlimm, wir hoeren im Radio, dass es die schlimmsten Ueberschwemmungen in Neuseeland seit 150 Jahren sind...wir haben wohl einen Hang zu Naturkatastrophen ;-) In einem kleinen Dorf halten wir um zu tanken, dann gehts weiter Richtung Wellsdorf. Nach ca. 2 Stunden wird das Wetter aber wieder besser und so koennen wir die unglaublich schoene Landschaft bewundern und die massenhaft vorhandenen Kuehe, Schafe und Pferde. In Doubtless-Bay machen wir einen Zwischenstopp und sind ganz hingerissen von der Schoenheit der Bucht, es ist so unwirklich, weil alles schon zu perfekt aussieht, klarblaues Wasser, weisser Sandstrand und ein Himmel der fast alle Blautoene zeigt und davor weisse Wolken...auch die Vegetation ist ziemlich abgefahren, neben Kiefernbaeumen wachsen hier Palmen und Kakteen... Auch die zweite Bucht ist wuderschoen, wir fahren durch die idyllischen Landschaften weiter bis nach Houhora auf den Wagener-Holiday-Campingplatz, einer der aeltesten von Neuseeland und in einem stillen Tal mit direktem Strandzugang gelegen. Bis zum Einbruch der Dunkelheit sitzen wir vor dem Camper und trinken neuseelaendischen Wein, und geniessen die Ruhe hier und beobachten die vielen Voegel, dann wage ich mich drinnen an den Gasherd und brate ein paar Steaks mit gruenen Bohnen. Dabei loesen wir den Rauchmelder aus, der SEHR empfindlich und sehr laut ist...man muss wohl immer ein Fenster oeffnen zum kochen...Aber das Fleisch ist sowas von fein geworden, das werden wir oefter machen!

Tag 127 gesamt, Tag 3 Neuseeland

In der Frueh brauchen wir erstmal ein bisschen, weil die Toilette ausgeleert werden muss und Frischwasser nachgefuellt...leider haben wir das Klo auch etwas ueberschwemmt, was mehr Putzarbeit erfordert...man muss auch das Schmutzwasser ablassen und die Gasflasche zudrehen und die Koffer verstauen ( nachdem sie mal fast durch die Windschutzscheibe geflogen sind beim bremsen ), alles in allem brauchen wir dafuer mehr als eine Stunde, und wir muessen auch relativ unfaehig ausgesehen haben, denn der Campingplatzbetreiber fragt uns gleich zweimal ob wir wirklich keine Hilfe brauchen ?! Aber beim ersten Mal ist es halt zeitaufwaendiger, dafuer hat es diese Nacht schon bestens mit der Heizung geklappt :-) Als endlich alles eingepackt und abgelassen und zugedreht ist, fahren wir weiter Cape Reinga entgegen, das ist der noerdlichste Punkt von Neuseeland, wo sich zwei Ozeane treffen. Die Wetterverhaeltnisse sind ziemlich extrem, es aendert sich fast minuetlich von Sonnenschein zu Regen und dann scheint gleich wieder die Sonne, wir sehen zweimal einen Regenbogen :-) Die letzten 20 km bis zum Leuchtturm von Cape Reinga sind Schotterstrasse, eigentlich duerfen wir da nicht mehr mit dem Wohnwagen fahren von der Verleihfirma aus, wir machens aber trotzdem und sind vorsichtig, dann geht das schon. Es dauert ziemlich lange und die Strasse wird auch teilweise sehr eng oder schief, aber als wir angekommen sind werden wir mit einer unglaublichen Aussicht belohnt! Man hat das Gefuehl am Ende der Welt angekommen zu sein, von dem Aussichtspunkt steht man direkt ueber dem Meer, links sind kilometerlange Sandstraende, rechts die Bergvegetation, dazu das Rauschen der Wellen und der starke Wind...dazu passend leuchtet noch ein Regenbogen ueber dem Wasser und die Sonne scheint...Wir bleiben ca. 1 Stunde, dann gehts wieder zurueck und zu den Giant Sand Dunes. Wahnsinn, die sind ungefaehr 10 Meter hoch, es sieht sofort aus wie in der tiefsten Sahara, und ueberall fliessen kleine Meerwasserfluesschen hindurch. Wir bestaunen auch diese unglaubliche Landschaft, dann fahren wir weiter zum Ninety-Mile-Beach. Das ist auch nicht gelogen, dieser gigantische Strand zieht sich tatsaechlich ueber eine Laenge von 60 km hin, alles feinster weisser Sand, mit kleinen Duenen dahinter und wie ueberall bis jetzt, fast nirgendwo ein Mensch zu sehen. Wir picknicken mitten in den Duenen drin, und dann fahren wir weiter an Auckland vorbei Richtung Hamilton und durchqueren dabei die verschiedensten Vegetationen und Berge, alles bei strahlendem Sonnenschein :-) In einem Dorf am Weg machen wir einen Stop beim Supermarkt und lernen, dass der Einheimische hier im Winter mit SOCKEN einkaufen geht ( statt barfuss wie sonst immer...).Auch ist Toastbrot hier sehr beliebt, ich habe noch nie soviele verschiedene Sorten gesehen ( es ist auch das einzige Brot was man kaufen kann ) Aber der Neuseelaender an sich ist unheimlich freundlich, wir hatten schon so oft einen Schwatz mit Einheimischen, die sind hier echt unfassbarerweise NOCH netter als in Asien! Wir fahren durch bis Gordonton bei Hamilton und schlafen dort vor dem Rathaus. Das ist ziemlich cool hier, dass man an der Strasse oder auf Parkplaetzen ueberall einfach campen kann, man hat ja alles dabei im Camper und so ist man viel unabhaengiger...ok duschen ist nich soo dolle im Camper, aber mal ein paar Tage nicht waschen hat ja noch keinen umgebracht ;-)

Tag 128 gesamt, Tag 4 Neuseeland

Heute gehts weiter nach Rotorua, eigentlich wollten wir dort um 10:15 schon sein, damit wir den Lady Knox Geysir sehen koennen, der jeden Tag um diese Zeit seine Fontaene hochschiesst...aber ich vertue mich mit der Landkarte und dann stehen wir ein bisschen im Berufsverkehr, deshalb schaffen wir es nicht...Andre ist schon ein bisschen enttaeuscht, aber wir planen um und fahren erstmal mit der Gondel den Ngongatha-Berg hoch und geniessen die Aussicht auf den See, dann essen wir Mittag im Fat Dog Cafe und es sind wirklich immer unglaublich RIESiGE Portionen, Andre bekommt zu seinem Steak-Sandwich mit Pommes noch eine ganze Schuessel von Creme Fraiche dazu...hungrig steht hier keiner auf :-) Dann gehts weiter ueber einen Aussichtspunkt, wo man nochmal den Blue Lake und den Green Lake bewundern kann ( die auch wirklich blau und gruen sind ) bis zum Buried Village. Dort wurde ein Maori-Dorf von einem Vulkanausbruch begraben und teilweise wieder ausgegraben, es gibt auch einen Wanderweg an tollen Wasserfaellen vorbei und zu einem Aussichtspunkt, ganz interessant alles, wobei mir der Wanderweg besser gefaellt, ich finde die Natur hier einfach so unglaublich schoen! Jetzt steht Wai-o-Tapu auf dem Plan, auch Thermal-Wonderland genannt. Hier geht man ca. 2 Stunden durch eine bizarre Geysir-Landschaft, vorbei an tiefen Schwefelquellen und mitten durch ein riesengrosses Plateau wo es ueberall blubbert und auch stinkt..nach Schwefel. Es ist so surreal, der Boden ist teilweise neongelb, ueberall schwadern dichte Nebelwolken vorbei, und an diesen heissen Quellen stehen seltsame abgestorbene Baeume...wir bestaunen den Champagnerpool und zahlreiche andere heisse Quellen auf unserem Rundweg, bevor es wieder zum Parkplatz geht. Dort faehrt Andre leider ein bisschen den Zaun an und wir verlieren ein Stueck von unserem Camper, als wir es gerade wieder draufstecken wollen, kommt ein Parkwaechter und fragt was denn passiert ist. Wir sagen, dass wir ein bisschen gegen den Zaun gefahren sind, und erwarten jetzt, dass er den Zaun untersucht und uns dann anmotzt von wegen Schaeden und so...weit gefehlt, er grinst, fragt nochmal ob wir echt in Ordnung sind und gibt uns dann den Tip das Teil mit Kaugummi ans Auto zu kleben, falls es nicht haelt! Die Neuseelaender sind echt extrem freundliche Menschen und dabei auch ziemlich laessig :-) Das Stueck haelt aber auch so gut am Camper, und wir fahren weiter bis ca. 50 km vor Wellington. Zwischendurch essen wir Abend in einer Steamfields-Anlage, wo die Geothermikwaerme genutzt wird, es sieht sehr witzig aus, ueberall laufen riesige silberne Rohre und es dampft wie in einer riesigen Waschkueche ;-) Im Camper feiern wir dann noch rein in meinen Geburtstag bevor wir schlafen gehen.

Tag 129 gesamt, Tag 5 Neuseeland

In Paparaumu haben wir uns im Infocenter Tickets fuer die Interislander-Faehre fuer morgen gebucht, weil wir nicht mehr so viel Zeit haben und die Entfernungen doch laenger dauern als erwartet, beschliessen wir nur einen Tagesausflug zur Suedinsel zu machen. Dann fahren wir weiter bis Wellington und dort verbringen wir erstmal ca. 2 Stunden im Te Papa Museum, was superinteressant ist, die Fauna und Flora von Neuseeland wird anschaulich erklaert, die Enstehung von Vulkanen und Tsunamis ist ausfuehrlich dargestellt, die Geschichte der Kontinente und die Bewegung der Erdplatten sowie die Entstehung von Erdbeben ist ausgestellt, es gibt noch einen Aussenbereich wo alle Pflanzen in echt wachsen ( und die Voegel gleich einfach so drin wohnen, man merkt schon,dass Neuseeland eigentlich mal eine Vogelinsel war ) und die Geschichte der Maoris ist anschaulich beschrieben. Es ist tatsaechlich eins der interessantesten Museen in denen wir bis jetzt waren. Nach einem Hafenspaziergang und einem Bummel durch die Hampton-Shoppingstreet laufen wir zum Cable-Car, der uns hoch auf einen Berg zum Botanischen Garten bringt. Es ist nicht mit Worten zu beschreiben wie schoen alles hier ist, schon die wilde Natur alleine ist unglaublich, aber hier noch passend in Szene gesetzt fehlen einem die Worte :-) Wir wandern einmal quer durch den Garten, an Kakteenfeldern vorbei und an riesigen Rhododendronbaeumen, durch einen Duftgarten und unter einem bluehenden Magnolienbaum durch bis zum Rosengarten. Dann nehmen wir den steileren Aufstieg zurueck zum Cable-Car, fahren damit wieder hinunter, und nach einem weiteren Hafenspaziergang gehts weiter zum Campingplatz nach Lower Hutt. Hier koennen wir endlich duschen :-), dann gibts Spaghetti Bolognese mit Salat im Camper und neuseelaendischen Wein, damit feiern wir dann noch weiter bevor wir ins Bett gehen. Das war mal ein echt cooler Geburtstag :-)

Tag 130 gesamt, Tag 6 Neuseeland

Es geht jetzt schon fix in der Frueh den Camper fertig zu machen, damit fahren wir auf einen Parkplatz gegenueber vom Faehrterminal und dann checken wir ein. Es ist ein ziemlich grosses Schiff, mit Kino an Board und Restaurants und Sonnendeck, und wir haben Glueck mit dem Wetter, denn die Sonne scheint und es wurde ziemlich windstill vorausgesagt. Wir sind sehr froh, denn dies ist eine der windigsten Passagen auf der Welt, und wir hatten schon ein bisschen Angst vor einer stuermischen Ueberfahrt...aber es wird tatsaechlich recht ruhig, der Blick beim rausfahren auf Wellington ist super, wir schauen uns das ganze Schiff an und fruehstuecken dann im Boardrestaurant. Dann setzen wir uns drinnen ans Fenster und als die Suedinsel sichtbar wird, gehen wir wieder raus an Deck und machen Fotos und begucken die Insel. Wir fahren ziemlich lange daneben her, und so koennen wir uns zumindest vom Schiff aus ziemlich viel anschauen, es ist tatsaechlich so, dass hier noch weniger besiedelt ist, eigentlich nur Wald mit ganz seltem mal einem Haus dazwischen. Angekommen im Hafen von Picton spazieren wir Richtung Stadtzentrum und machen bei einer Baeckerei halt, wo wir auch gleich feststellen koennen, dass die Neuseelaender von der Suedinsel tatsaechlich noch freundlicher sind. Wir dachten, dass geht gar nicht mehr, aber hier gruesst uns jeder wie alte Bekannte und als wir vor der Baeckerei sitzen, faengt ein Einheimischer gleich einen Schwatz mit uns an. Weiter gehts bis zur Bucht in Picton, dort setzen wir uns an den Strand und sonnen uns ein bisschen. Dann erkunden wir weiter Picton, es ist nicht so wirklich gross, damit sind wir in ca. 30 min fertig, mit ein paar Zeitschriften setzen wir uns dann auf eine Sonnenbank vor dem Strand. Nach einiger Zeit gesellt sich die anhaenglichste Ente die ich jemals gesehen habe zu uns...und geht auch nicht mehr :-) Obwohl wir kein Futter haben bleibt sie ganz nahe bei uns sitzen und laeuft uns sogar hinterher als wir gehen! Wir setzen uns noch in ein Cafe bis es Zeit ist fuer die Rueckfahrt, die wird nicht ganz so ruhig, aber auch nicht schlimm, wir haben einen schoenen Blick auf Wellington bei Dunkelheit und bedauern es beide, dass wir nicht laenger bleiben koennen um die Suedinsel anzuschauen...aber mangels Internet koennten wir nix umbuchen und fuer die Fluege waere es jetzt wahrscheinlich eh schon zu spaet...wir muessen einfach wiederkommen :-) Heil im Hafen angelangt, holen wir unseren Camper und fahren weiter bis Dannevirke, wo wir vor einem Malergeschaeft schlafen.

Tag 131 gesamt, Tag 7 Neuseeland

In der Frueh fahren wir bis Hastings und dort zum Top of Temata, einem Aussichtspunkt auf dem Berg wo man einen 360 Gradblick hat. Es ist in der Tat beeindruckend, allerdings auch die Fahrt nach oben, denn die Strasse ist SEHR schmal und die Abhaenge ziemlich tief...nach ein paar miesen Kurven ist es aber geschafft und wir sind gluecklich am Gipfel :-) Die Fahrt geht weiter bis Napier, wo wir uns als erstes das Nationalaquarium anschauen, es ist ziemlich interessant, mit vielen verschiedenen Fischen und Schildkroeten und einem riesigen Becken wo man in einem Tunnel durch das Aquarium durchgehen kann und so Hai und Rochen aus naechster Naehe erlebt. Ausserdem gibt es hier ein grosses Kiwi-Gehege und endlich sehen wir das Wahrzeichen Neuseelands in echt! Es ist ein recht dunkles Areal, denn der Kiwi geht nur Nachts aus seinen Hoehlen auf Futtersuche, und ist sehr scheu. Wir sehen aber ein Paerchen, dass sich wild durchs ganze Gehege jagt, und die sind wirklich so suess! Ganz plueschig und ziemlich schnell, und sie legen das groesste Ei im Verhaeltnis zu ihrer Koerpergroesse ( fast wie Strausseneier, aber der Kiwi ist bloss ca. 60 cm gross! ) Dann fahren wir durch die Art-Deco Innenstadt von Naupier und betrachten die schoenen Haeuser, bevor es auf den Weg nach Taupo geht. Es ist auf der Karte nicht ersichtlich, dass es sich hierbei um eine extrem steile Strasse mitten durch die Berge handelt...waere auch kein so grosses Problem..wenn man genug Diesel haette. Genau den haben wir aber nach 20km steil bergauf nicht mehr und das Reservelicht leuchtet penetrant. Jetzt haben wir beide mal gehoert, dass man einen Diesel nicht leerfahren sollte, weil sonst alles kaputt ist, also hoffen wir auf eine Tankstelle im naechsten Ort hier oben. Der "Ort" besteht dann aus einem Lokal, mit, oh Wunder, einer Zapfsaeule davor! Erleichtert steuern wir diese an, ok. die Zapfsaeule sah alt aus, aber egal, wir versuchen zu tanken, kommt aber nix. Andre geht ins Lokal rein und bekommt dort die wenig erbauliche Auskunft, dass es hier ja schon seit 20 Jahren kein Diesel oder Benzin mehr gibt, und die naechste 32 km bis Taupo auch keine Tankstelle mehr kommt ! Aber wir sollten doch mal an einer Farm fragen ob die uns nicht Diesel verkaufen... Frustriert stehen wir etwas planlos vor dem Lokal, ein Einheimischer macht uns das wenig tolle Agebot, dass er uns fuer 100 NZD eine Gallone Diesel holen wuerde ( heisst 20 Dollar Diesel, 80 fuer ihn...) Wir lesen nochmal im Handbuch nach, was denn genau passieren kann, und da steht, dass der Motor zu hoppeln anfaengt als allerletzte Warnung. Na gut, wir vertrauen darauf und schleichen weiter Taupo entgegen, unser Glueck ist, dass es jetzt wieder bergab geht, also koennen wir den Camper manchmal rollen lassen. Passend zur Szenerie faengt es zu schuetten an, und wir sehen uns schon klatschnass den Berg runter laufen...Aber wir schaffen es tatsaechlich bis Taupo und fahren in gluecklichem Ueberschwang erstmal in eine Trucktankstelle wo man Diesel nur mit Fuelcard bekommt! Also nochmal schwitzen und nach 400m kommt endlich eine echte Tankstelle :-) Wir sind sehr stolz auf unseren Camper, dass er es geschafft hat! Die verdiente Pause machen wir am Lake Taupo, der eigentlich ein riesengrosser Vulkankrater ist. Hier sind wieder sehr zutrauliche Enten und diesmal haben wir auch Brot dabei, was wir verfuettern koennen. Weiter gehts zu den Hukea Falls, ein Fluss mit Wasserfall und unglaublich tuerkisem Wasser. Wir stoppen zweimal und schauen uns die Stroemungen an, dann gehts Non-Stop weiter bis Auckland, wo wir auf dem Innercity-Campingplatz schlafen.

Tag 132 gesamt, Tag 8 Neuseeland

Das wird ein billiger Aufenthalt, denn auch am morgen als wir fahren, haengt das Closed-Schild vor der Tuer :-) Mit dem Camper kurven wir in der Innenstadt rum, und muessen feststellen, dass alle Parkplaetze entweder zu klein oder zu niedrig sind...wir landen schliesslich im zentralsten Innercity-Parkplatz, der 5 Dollar fuer 30 min verlangt...aber immerhin ist der weder ueberdacht oder komplett ueberfuellt! Der Skytower ist unser erstes Ziel, er soll das groesste freistehende Gebaeude in der suedlichen Hemisphaere sein! Dort angekommen, stellen wir fest, dass heute auch noch die Geburtstagsfeier des Turms ist, mit Spassmachern, Kuchen umsonst und Kinder-Schmink-Ecke, und der Eintritt kostet bloss die Haelfte :-) Oben in 330 Metern hat man einen Wahnsinnsblick auf Auckland, dass von 4 Seiten von Meer umgeben ist und 4 Yachthaefen hat. Der Turm ist so gebaut, dass sich die Scheiben nach aussen neigen, wenn man am Rand runterschaut, ist also nix mehr im Weg bis unten, schon schwindelerregend! Wir fahren nochmal 9 Stockwerke hoch bis ins Skydeck, von dort hat man auch einen Superblick, und es ist nicht ganz so viel los. Der Aufzug nach unten hat einen Glasboden in der Mitte, wo man bis zum Boden sieht, keiner will sich draufstellen ud beim runterfahren ist es schon sehr unheimlich :-) Danach bummeln wir die Queenstreet entlang, als es zu regnen anfaengt fluechten wir in ein Internetcafe, das von Chinesen betrieben wird, und gleich fuehlen wir uns heimisch :-) Andre schreibt erst ein Fax, dann beginnen wir mal die Route durch Alaska festzulegen und nach Hotels zu schauen, was nicht so einfach ist, denn viele kann man gar nicht online buchen oder in dem Ort wo wir hinwollen gibt es gar keine...Nach 2 Stunden parken wir erstmal den Camper um und kriegen sogar einen Parkplatz eine Querstrasse weiter, bevor wir in einen Foodcourt zum Abendessen gehen. Weil es wieder regnet, setzen wir uns zuerst in den Starbucks und kehren dann in das chinesische Internetcafe zurueck, wo sich inzwischen eine Horde Gamer versammelt haben :-) In witziger Gesellschaft buchen wir bis um 23:00 alles zuende, dann gehts wieder auf den Innercity-Campingplatz.

Tag 133 gesamt, Tag 9 Neuseeland

Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir als erstes ueber die Judges Bay ( Minibucht ) nach St. Heliers und Mission Bay, was das Gruenwald von Auckland ist. Ganz am Ende der Buchten gibt es einen Aussichtsplatz, wo man nochmal die Skyline von Auckland bewundern kann. Auf dem Rueckweg machen wir in Mission Bay Halt und begucken uns die Villen, die aber soo beeindruckend auch nicht sind...Ferraris sehen wir leider auch keine ( dafuer ein paar Porsches ) Nach einem Strandspaziergang fahren wir durch den Villenvorort Parnell zum Mount Eden hinauf, der ist mit 400 Metern zwar nicht besonders hoch, aber trotzdem die hoechste Erhebung in weitem Umkreis, so dass man einen traumhaften Blick ueber Auckland und Umgebung hat. Jetzt wollen wir mal beim Ellerslie Racecourse schauen, ob nicht zufaellig ein Pferderennen ist, aber leider sind erst naechste Woche wieder welche...Also fahren wir runter an den Hafen, dort finden wir dank einem netten Taxifahrer auch gleich einen Parkplatz und dann schauen wir uns das Ferry-Building an, bevor wir mit der Faehre nach Devonport fahren und dort Mittagessen und dann bisschen in der Sonne spazierengehen, bevor es zur Rueckfahrt geht. Beim schlendern durch die Strassen entdeckt Andre einen Buchmacher und will unbedingt mal wetten, ich hingegen beglotze voellig fasziniert die groehlende Menge, die sich Rugby anschaut, eine Stimmung ist da, wie auf der Wiesn um zehn vor elf :-) Die Pferderennen interessieren nur wenige, Andre wettet zweimal und verliert leider knapp, aber es war sehr spassig! Heute werden wir in Manukau auf den Campingplatz gehen, den morgen ist ja schon unser Flug nach Rarotonga und dieser Campingplatz ist nur 10 min vom Flughafen und unserem Camperverleih weg...einerseits freuen wir uns schon sehr darauf, andererseits waere es auch schon noch ein bisschen hier zu bleiben! Ein letztes Mal gibts es feine Steaks im Camper, dann gucken wir noch einen Film bevor wir schlafen gehen.

Tag 134 gesamt, Tag 10 Neuseeland

In aller Fruehe haben wir dann den Camper saubergemacht und alles ausgeleert und eingepackt, dann geht unsere letzte kurze Fahrt los. Um mal ein Beispiel zu geben WIE schleht ich im Kartenlesen bin, hier folgendes Zwischenspiel auf der Fahrt zum Campingverleih : 4-spurige grosse Hauptstrasse, wir muessen irgendwann abbiegen. Meiner Meinung nach Links, das sage ich dem Andre auch so, es ist viel Verkehr, also ordnet sich Andre schon mal ganz links ein...kurz vor der Ampel fragt er mich aber : "Links, bist du Dir sicher ?! " Beim ersten Mal sag ich noch Ja, aber als er mich ein zweites Mal fragt, denke ich mir, Nee, sicher bin ich mir nich, und wenn der Andre offenbar Zweifel dran hat, fahren wir lieber Rechts! Also munter "Rechts,Jaja Rechts" gerufen, Andre faehrt hektisch auf die ganz rechte Spur, muss dabei leider ein paar Autos rausschneiden, wir biegen rechts ab...und...es ist falsch! Andre fragt mich erschoepft warum ich denn dann nicht bei Links geblieben bin ?! Worauf ich ihm erklaere, dass ich aus seinen Rueckfragen geschlossen habe, dass er an Links zweifelt, und soo sicher war ich mir ja nicht. Andre nimmts gelassen und faehrt aber jetzt selbst mit der Karte ;-)...trotzdem sind wir erstaunlicherweise eigentlich immer da angekommen wo wir wollten ohne groessere Umwege :-) Die Uebergabe verlauft problemlos, es gibt nix zu beanstanden, und dann sind wir auch schon am Flughafen. In der Lounge das erstemal wieder wireless Internet, leider nicht gut genug zum skypen...die Homepage koennen wir auch nicht aktualisieren, weil wir im Camper keine Zeit hatten zum schreiben oder Fotos auswaehlen. Aber schoen endlich wieder Internet zu haben :-) Der Flug ist ruhig, und nach 4 Stunden landen wir also gestern in Rarotonga :-) Hier ueberqueren wir naemlich die Datumsgrenze und fliegen am Montag Frueh los, kommen aber am Sonntag Mittag in Rarotonga an, das amuesiert uns schon ziemlich :-)