Reisebericht Indien:                                         Photogallerie Indien         Photogallerie Indien 2        Photogallerie Indien 3+4

Tag 8 gesamt, Tag 1 Indien

So....heute beginnt der Countdown bzgl. rauchen aufhören....noch ein Tag...In der Früh haben wir unsere Sachen gepackt und dann noch bisschen Zeit in der Mall und im Café totgeschlagen bevor wir an den Flughafen gefahren sind. Schon beim einchecken wurde das Indien-Feeling sehr deutlich - extremes Gewimmel,kein Business-Class-Schalter und obwohl "eigentlich" alles pünktlich war,sind wir mit ca. 1 Stunde Verspätung erst losgeflogen...Mit Thai Airways, was eine ziemliche Enttäuschung war. Das Essen war bescheiden ( hab ich schon oft in Economy besser gehabt ) nur Wasser vorm Abflug und auch der Flug war eher rumpelig....hat eher meine Einstellung zu Businessflügen bestätigt... Swiss ist schon echt viel besser! Und dann nach der Landung kam Indien pur :-) Alles ist hier komplett anders, die Leute sind total neugierig aber extrem nett und sehr hilfsbereit und es riecht ganz anders...der André findet es stinkt...aber das muss man eben "überriechen"! Kein High-Tech mehr,super viele Menschen und sehr heiss...ich find es toll :-) Unser Hotel ist sehr nahe beim Flughafen,morgen fliegen wir ja weiter nach Coimbatore....schönes Hotel, feines Zimmer und wieder so nette Menschen! André hat ein gewisses Geruchsproblem und hält sich immer so ein Duftsäckli ( lag im Zimmer schon bereit ) unter die Nase...aber im Kalari Kovilakom wird das alles ganz anders...da stand die " beduften" sogar die Böden! Also kein Problem :-) Wir sind schon ganz gespannt auf morgen, eventuell werden wir uns jetzt erst wieder in 4 Wochen melden,weil wir nicht wissen wie es da so mit Internet ausschaut...aber danach wieder in neuer Frische :-) Liebe Grüsse an Euch an alle, besonders an Luisa!

Tag 9 gesamt, Tag 2 Indien

Wir haben nicht besonders viel geschlafen in der Nacht,weil wir vom Duty-Free noch Wein mitgebracht haben und dann war es ja auch der letzte Rauchtag.....nach einem interessanten Frühstück ( gab sehr viele indische Sachen zusätzlich zu dem normalen Essen ) sind wir wieder zum Flughafen um dort nach Coimbatore zu starten. Leider ist irgendeinem von uns in der Müdigkeit dass Schweizer Taschenmesser vom André in seine Laptoptasche gefallen....von uns zwar unbemerkt,aber nicht vom Sicherheitscheck am Flughafen....unser Gepäck war schon eingecheckt und trotzdem ist der echt nette Beamte hin, und hat unser Messer eingepackt!! Einziger Kommentar war: You know it´s not allowed?! Sonst nix! Und superfreundlich! Das soll einem mal in Deutschland passieren...da schmeissen sie´s einfach weg. Witzig war auch im Raucherraum am Flughafen gab es zum anzünden einen heissen Draht der an der Wand geklebt ist...seltsame Sache... Relativ pünktlich sind wir dann losgeflogen und mir ist schlecht geworden...es war eine recht kleine Maschine und es war sehr windig und weil die Strecke so kurz war ist der bloss in 1000 ft. Höhe geflogen...uah...und dann gabs Indisch Essen und der ganze Flieger hat wie im Lokal gerochen..das hats nicht besser gemacht :-/ Aber wir sind sicher gelandet und hier ist es nochmal komplett anders als in Madras, nicht so asslig, viel wärmer und überall Palmen. Und jetzt ist es spannend geworden: Wir sind vom Fahrer abholt worden und der Weg ins Kalari hat begonnen! Es war eine wahnsinnig interessante Fahrt ( ca. 3 Stunden ) weil wir durch lauter kleine Dörfer gekommen sind und bisschen durch Palmenwälder. Es ist schon krass zu sehen, WIE arm hier die meisten Leute sind...und wie wenig Chancen es letztendlich gibt für die Leute dies zu ändern. Trotzdem war es das erste Land wo ich niemals Leute gesehen habe die andere Menschen oder ein Tier schlecht behandeln, bzw. wo selbst streunende Hunde oder Katzen weder verjagt wurden noch besonders schlecht aussahen.Die Kühe sind ja sowieso heilig, aber ich denke auch anderes Leben wird hier mit Respekt behandelt.Das finde ich wirklich sehr toll! Klar sieht es in grossen Städten wieder anders aus als auf den Dörfern,aber trotzdem...wenn ich da an Marokko denke oder Thailand...hier ist alles ganz anders.Weil die Hauptstrasse gesperrt war mussten wir einen Umweg durch noch kleinere Dörfer machen und immer wenn wir kurz Pause gemacht haben ( wir um zu rauchen,der Fahrer um nach dem Weg zu fragen oder zur Post zu gehen ) hat ungefähr das ganze Dorf fasziniert geglotzt.Belästigt wirklich hat uns aber keiner. Eher neugierig waren alle und haben sich furchtbar gefreut wenn wir zurückgelächelt oder gewinkt haben.Und dann sind wir angekommen im Kalari! Zur Begrüssung wurden wir mit Rosenwasser bespritzt und haben einen Punkt mit einer gelben Kräuterpaste auf die Stirn gemalt bekommen. Dann hiess es Schuhe ausziehen und Bastschlappen an und dann eine erste Besprechung bei Kokoswasser in der Lobby,eine Art erklärende Einführung. Danach haben wir kurz unser Zimmer bekuckt, welches wirklich eher eine Wohnung ist mit zwei Räumen und einem grossen Bad. Alles ist ja ein ehemaliger indischer Palast und genau so sieht es auch aus.Dann ging es gleich los zum Doktor für die Eingangskonsultation, die hat bei jedem ungefähr 90 min. gedauert mit vielen Fragen und anschliessenden Untersuchungen ( Blutdruck,Gewicht,Haut,Zunge etc. etc. ),danach gab es das erste Treatment, eine Art Ölmassage wo man komplett eingeölt und massiert wird...und damit meine ich auch den Kopf! Jetzt kann man sich ungefähr vorstellen,was das für eine Wirkung auf die Frisur hat....aber hier sieht jeder so aus,deswegen ist es nicht so dramatisch.Wir haben zum anziehen authentische indische Gewänder aus weissem Leinen mit kleinen Bestickungen, und die sind sehr bequem. Zum Abendessen gab es gedämpftes Gemüse mit einer Art Crépe-Brot-Pfannkuchen und ein Dal ( Gemüsebrei oder so ähnlich ) und dazu Ingwerwasser. Eigentlich hätten wir noch zur abendlichen Veranstaltung ( indische Musik ) gekonnt,aber wir waren so erledigt,dass wir gleich ins Bett sind.

Tag 10 gesamt, Tag 3 Indien

Heute durften wir bis um 7:30 schlafen,weil wir erst heute unsere Yogaeinführung haben. Frühstück gibt es keins, dafür müssen wir Ghee (geklärte Butter) trinken, jeder ca. 25 ml. Das Ghee ist bei jedem individuell noch mit verschiedenen Heilkräutern versetzt um die Giftstoffe besser zu lösen. Warm ist es auch noch....aber hinterher gibts Zitrone, frischen Kardamom und Wasser ....soo schlimm schmeckt es gar nicht. Dann hätten wir eigentlich Meditation gehabt, aber wir waren zu müde und sind nochmal für 2 Std ins Bett. Unsere Yogaeinführung war 1 Std vor dem Mittagessen, leider war mir so schlecht,dass ich nicht allzuviel sagen konnte, bzw. nicht viel mitbekommen habe. Als ich meinen Arzt gefragt hab deswegen, meinte der dass kommt vom Ghee und ist normal....ok....am nachmittag nach der Ölmassage ging es mir aber wieder ganz gut zum Glück! Die Anlage ist ziemlich gross und hat viele seltene Pflanzen und einen Kräutergarten,ausserdem eine Bibliothek,2 Yogahallen und einen Tempel mit Mönch,sowie einen Seezugang zum Dorfsee. Man hat also was zum ankucken zwischen den Treatments. Jetzt am Anfang während dem Ghee haben wir bloss diese Ölmassagen weil mehr nicht gut wäre. Frühstück gibt es auch nicht, und Mittags immer Reissuppe mit Thoram Bohnen, leider sehr geschmacklos....das Abendessen ist aber immer sehr fein,obwohl man da auch nur die "Light-Version" kriegt,solange man Ghee trinkt. Nach soviel Butter hat man aber auch nicht wirklich Appetit. Nach dem Abendessen gab es eine Vorführung von Instumentalmusik,sehr interessant! Die Leute hier sind irgendwie viel spiritueller als anderswo und das aber auf eine ganz selbstverständliche Weise,sehr schön mal von so Nahem zu sehen! Wir sind sofort danach um 21:00 eingeschlafen..

Tag 11 gesamt, Tag 4 Indien

Heute gab es schon ca. 60 ml Ghee ansonsten noch Yoga und Meditation. Yoga haben wir zwei zusammen immer von 7:00 -8:00 in der Früh.Die erste Woche noch Einzelstunden und danach mit der Gruppe von 6:00 - 7:00  :-/ Sehr früh! Im ganzen Hotel sind insgesamt noch 10 Gäste, die alle ganz nett sind.Daurch lernt man sich recht schnell kennen und es ist ziemlich spassig,besonders bei den Essen die man immer um die gleiche Uhrzeit gemeinsam einnimmt.Um meinen rechten Fuss hab ich jetzt einen ayurvedischen Ölverband bekommen, weil der schon seit Dubai so komisch weh tut.Und er hilft!! Zum Treatment um 15:00 tut er fast gar nicht mehr weh! Eine Woche Finalgon und Voltaren haben nicht halb so viel gebracht!! Ich bin beeindruckt.Nach dem Abendessen hören wir einen Vortrag von einem Ayurveda-Arzt,der recht aufschlussreich ist. Im Zimmer lesen wir noch,bzw. André guckt einen Film auf dem Laptop,dann schlafen wir.

Tag 12 gesamt, Tag 5 Indien

So,unser dritter Ghee-Tag und das war jetzt schon eine ziemliche Menge...aber es geht wirklich ganz gut runter eigentlich. Die Zeit vergeht hier zwar langsamer als woanders ( hat man zumindest das Gefühl ) aber dadurch,dass wir selbst während der Ghee-Tage schon zweimal am Tag Yoga haben, eine Ölmassage, einmal Arztgespräch mit Check-Up und abends immer eine spezielle Veranstaltung und natürlich dazwischen noch dreimal Essen mit lustigem Geschwätz lässt es sich durchaus aushalten hier. Es gibt auch einen PC hier für die Gäste mit  freiem Internetzugang,leider gibt es nur Dial-Up Internet,was furchtbar langsam ist...aber immerhin! Wir werden versuchen den Text zumindest hochzuladen,für Fotos ist es viel zu langsam. Wir machen immer mindestens zweimal am Tag einen Rundgang durch die ganze Anlage und haben schon echt tolle Fotos von den vielen Pflanzen und Früchten hier gemacht. Und wir sind immer mehr begeistert von der Art der Leute hier! Sowas von nett und freundlich und durch diese gelebte Spiritualität ganz anders als in Europa zb., aber ohne dabei irgendwie abgehoben zu sein.Das gehört hier einfach dazu, wie zb. dass die Masseure immer kurz beten bevor sie anfangen, oder die Ärztin die das Ghee morgens ausgibt immer ein kurzes Mantra vorab singt oder der Yogalehrer der  zu Beginn der Stunde auch immer ein kurzes Gebet singt mit uns. Anfangs hat mich das zugegebenermassen schon überrascht und manchmal auch irritiert, aber weil es hier so selbstverständlich dazugehört und auch eine so schöne Atmosphäre verbreitet,gewöhnt man sich sehr schnell daran. Es hängen auch unzählige Windspiele überall im Park und an den Sitzplätzen, die eine ganz eigene Klangatmospäre machen, und es werden in den Behandlungszimmern immer Räucherstäbchen angezündet und eine ganz entspannende indische Musik wird gespielt während den Behandlungen. Diese ganze Anlage verströmt so eine grosse Ruhe und Ausgeglichenheit, dass ist wirklich unheimlich schön. Heute Abend gab es eine indische Tanzvorstellung die echt spannend war, mit Livemusik und Gesang.

Tag 13 gesamt, Tag 6 Indien

Wir beide haben heute zum letztenmal das Ghee bekommen, unser Körper ist jetzt vollkomen mit Ghee gesättigt und jetzt werden durch spezielle Massagen und Dampfbäder die Giftstoffe gelöst und dann ausgeschieden.Das Lösen der Giftstoffe dauert zwei Tage und am dritten werden sie dann ausgeschieden. Diese speziellen Behandlungen beginnen morgen dann,heute bleibt noch alles wie immer. Das Yoga das wir hier lernen,ist einmal Yoga Nidra, eine spezielle Meditations / Entspannungsart und Yoga Sadhana, das ist eher mit Sport zu vergleichen. Beides wird immer anspruchsvoller und wir haben schon Muskelkater überall! Schadet uns aber gar nicht! Bei Yoga Nidra schlafe ich meistens kurz ein,aber das wird auch immer besser...der Yogalehrer meinte, dass wir nach 4 Wochen schon bestimmt ziemlich viel gelernt haben :-) Ans rauchen denken wir beide mittlerweile, wenn überhaupt, nur noch kurz. Die ersten zwei Tage waren bisschen ätzend,aber jetzt mittlerweile ist es tatsächlich fast kein Problem mehr! :-) Nach 4 Wochen wird es sein als hätten wir nie geraucht ( hoffe ich zumindest ) Ich freue mich schon auf morgen,denn dann bekommen wir auch Frühstück und richtiges Mittagessen,ich hoffe es ist so gut wie das Abendessen :-) Wenn wir grade keine Behandlungen haben dann schwätzen wir mit den anderen Leuten hier oder gehen spazieren oder lesen oder manchmal kuckt der André Filme auf dem Laptop an oder wir surfen kurz im Internet. Ab morgen haben wir dann nicht mehr soviel Zeit weil dann viel mehr Treatments auf dem Plan stehen und noch eine Yogastunde mehr ( insgesamt dann 3 pro Tag ).

Tag 14 gesamt, Tag 7 Indien

Um 7:00 haben wir immer unsere Sadhana-Yoga Einzelstunde, die heute schon schwierig war.Als Frühstück gab es heute Uppuma ( Spezieller Weizengriess mit Rosinen,Zwiebeln und verschiedenen Gewürzen ) mit Tomaten Chutney für mich und Elayada ( im Bananenblatt gedämpfter Reispfannkuchen gefüllt mit Kokosnuss )für den André.Zwar sehr abgefahren vom Geschmack und auch weil es ja Frühstück war, aber trotzdem gut. ( Kokosnuss isst der André ja, und ansonsten wissen die hier Bescheid,dass er kein Obst isst ) Danach hatte der André eine vierhändige Ölmassage und eine extra Rückenmassage und dann ein Zitronendampfbad und ich das gleiche bloss statt dem Dampfbad eine Kräuterinhalation.Diese Massage heisst Kalari-Uzhichil und wird wohl in dieser Form speziell nur hier angeboten.Nach einem kurzen Plausch ist es auch schon Zeit für den Lunch. Die André Speisekarte lautet auf : Brauner Reis mit Mathanga Erusseri ( eine Gemüsezubereitung mit vielen Gewürzen),Banana Flower Thoran (Gedämpfte Bohnen mit Bananenblüten ),Green Gram Curry ( spezielles mildes Curry ) und Sprossen-Gurken-Salat ( wobei Salat missverständlich ist, alles wird gedämpft oder gekocht serviert,ausser den Sprossen ) und ich bekomme : Limonenreis mit Papaya erusseri ( Papayagemüse mit Gewürzen ),Banana stem Pachadi ( eine Art Bananencurry ), Avial ( Zitronen-Kokosnuss-Sauce ),den gleichen Sprossen-Gurken-Salat wie André und Zitronenbuttermilch zum trinken. André muss sich weiter an Ingwerwasser halten. Schmeckt alles echt ganz anders,aber sehr fein! Es wird nach jedem Essen immer jedem ein individueller Tee serviert um einen Energieausgleich herzustellen. André hat zuviel Pitta und kriegt deshalb seinen Pitta-Tee, und ich bekomme Vata-Tee.Pitta ist für das Element Feuer und Vata steht für Luft. Unsere Doshas ( Energietypen ) wissen wir noch nicht,da hat haben die Ärtze gesagt es dauert noch ein paar Tage bis wir das erfahren. Nach der Yogastunde um 14:00 bekommt der André eine Sirovasthi-Anwendung ( ein mit heissem Medizinöl gefüllter Hut auf Kopf und  Stirn ) und davor eine Ölmassage.Ich habe ebenfalls eine Ölmassage und danach ein Zitronendampfbad. Fühlt sich alles echt gut an! Allerdings duschen wir uns danach nochmal das ganze Öl ab im Zimmer, obwohl man sich immer im Behandlungsraum schon mit einer Blütenpaste abrubbelt und dann dort abduscht. Aber ganz geht das nicht gleich weg, und immerzu wie ein frittierter Pommes rumlaufen ist nicht soo angenehm ;-) zumal es hier superheiss ist und heute wieder ca. 40 Grad hatte... Wir haben seit vorgestern Zimmer getauscht und sind jetzt im 1.Stock in einem Loft-artigen Zimmer ( wir brauchten keine zwei ) und haben eine Riesen-Veranda zum draussen sitzen. Finden wir besser. Die heutige Abendveranstaltung ( Candle-Light-Meditation ) schenken wir uns und lesen noch bisschen im Zimmer.

Tag 15 gesamt, Tag 8 Indien

Der heutige Tagesablauf wird wieder in etwa der gleiche sein wie gestern, diese Massagen und Dampfbäder und der Ölhut,als Vorbereitung für morgen,wo die gelösten Giftstoffe rauskommen. Als wir am nachmittag spazieren waren,haben wir beobachtet wie eine Kuh im Dorfsee gewaschen wurde,sah echt witzig aus! Und der Kuh hat es sichtlich gut gefallen :-) Kurz vor 18:00 haben wir dann der alltäglichen Tempelzeremonie begewohnt, da gibt der Mönch viele Blütenopfer auf den Altar und wedelt mit einer Öllampe und betet dazu und läutet mit einer Glocke. Dann kommt er aus dem Altarraum und stellt eine Schale mit Feuer auf die Stufen und mit diesem Rauch wäscht man sich symbolisch dreimal.Vorher wird man vom Mönch noch mit Weihwasser bespritzt. Anschliessend bekommt jeder ein Bananenblatt-päckchen in dem geweihte Blüten, Sandelholzpaste und rotes Farbpulver sind. Jeder malt dann dem anderen einen Punkt auf die Stirn,färbt ihn rot und die Frauen stecken sich gegenseitig eine Blume ins Haar. Diese Zeremonie veranstaltet der Mönch jeden Mittag und jeden Abend. Ich habe heute mittag eine halbe Stunde mal in der Küche zugeschaut wie das Essen so gemacht wird. War recht interessant, wobei das zuhause nachkochen schwierig sein wird....nicht jeder hat Steingut-Töpfe, einen ayurvedischen Kräutergarten und vor allem nicht diese Auswahl an frischem Gemüse und Obst...Aber ein paar Sachen kann man auf jeden Fall lernen,zb. könnte ich jetzt schon ein Phulka backen ( eine Brotart ) oder Reisfladen oder Reisnudeln und eine Gemüsesuppe! :-) In der Küche werde ich bestimmt noch öfter reinschauen,auch wenn es sehr heiss dort ist...und nachdem es draussen schon ca. 40 Grad hat,schwitzt man dann bei offenem Feuer und Gasherd schon ziemlich! Das heutige Abendprogramm war klassische indische Musik, die jedoch definitiv sehr eigen und daher Geschmackssache ist...wir mögen sie nur bedingt.

Tag 16 gesamt, Tag 9 Indien

Purgation Day! Heute werden wir alle Giftstoffe los :-) Dazu muss man eine Medizin um 8:30 trinken und sollte sich danach in der Nähe einer Toilette aufhalten...wir haben für heute sicherheitshalber zwei Zimmer bekommen,damit es keine Unfälle gibt. Um 12:00 kommt der Doktor vorbei und schaut wie es einem geht und dann wird das ganze beendet indem man eine gesalzene Reissuppe isst. Und tatsächlich muss man dann nicht mehr aufs Klo. Um ca. 15:00 verlassen wir unsere Zimmer um etwas spazieren zu gehen, Treatments gibt es heute keine. Aber man kann wieder normal mit den anderen zusammen Abendessen. Also mittlerweile muss ich schon sagen, obwohl das Essen ganz toll gesund ist und organisch und so aufwändig zubereitet....es schmeckt schon meistens recht fade...vor allem wenn man es jetzt schon eine Weile isst...irgendwie schmeckt alles ziemlich gleich. Oder ziemlich seltsam,wie zb. salziges Kokosnusschutney oder Griessbrei mit Zwiebeln und Rosinen...Die anfängliche Begeisterung ist jedenfalls etwas abgeflaut.Aber wir trösten uns damit,dass wir auf jeden Fall sehr gesund werden :-) und das Mittagessen und auch das Frühstück sind eigentlich immer recht gut.Abendessend halt immer gleich aufgebaut: Gemüse,Chutney und Brot. Gestern hatte der André allerdings ein eher unschmackhaftes Erlebnis in der Früh....zuerst bekam er Raggi Kurukku,dass ist ein Milch-Reis-Brei mit getrockneten Früchten und Nüssen und dazu Honig, sieht bisschen aus wie Schokoladenpudding....sieht aber nur so aus...André fand es greislich und hat dann was anderes bestellt...und...bekam so eine Art Reiskuchen...und der hat wie rohe Knack und Backbrötchen geschmeckt... :-( Morgen kriegt er aber Karottenbrot und Korianderchutney,dass sollte besser sein! Heutige Abendveranstaltung ist Chanting,dh. wir singen zusammen in der Yogahalle mit vorheriger Erklärung der Bedeutung des Mantrasingens.War ganz interessant.Singen ist jetzt allerdings nicht so meine Stärke...

Tag 17 gesamt, Tag 10 Indien

Heute war unsere letzte Yoga-Einzelstunde, ab morgen müssen wir um 6:00 in die Gruppenstunde :-/ Sehr früh....Aber der Yogalehrer sagte uns,dass es am besten sei,wenn man noch vor dem Sonnenaufgang aufsteht...so so.... Mittlerweile finde ich können wir schon ein bisschen was,zumindest den Ablauf der einzelnen Übungen merken wir uns schon ganz gut. Natürlich fehlt es noch an Ausdauer und Dehnung,aber das kommt noch! Und man wird tatsächlich sehr wach von so einem morgendlichen Yoga. Das Frühstück war auch gut heute ;-) André´s Treatments sind  Rejuvenationmassage vierhändig und wieder der Ölhut. Ich bekomme ebenfalls die Rejuvenationmassage und nachmittags dann einen Stirnguss und Nasyam;das ist Medizinöl in die Nase geträufelt und wirkt wohl gegen Nebenhöhlen und Lungenkrankheiten. Fühlt sich leider so an,als hätte man Tabasco inhaliert....vergeht aber zum Glück nach ca. 15 min wieder...wenns hilft ;-) Abendveranstaltung ist eine Tempeltrommlergruppe die wir Outdoor belauschen können. Mhmnaja.

Tag 18 gesamt, Tag 11 Indien

Uah...um 5:30 aufstehen ist schon eher weniger schön....und ich kann es immer noch nicht so ganz glauben,dass man tatsächlich Yoga beim Sonnenaufgang am besten machen sollte,wegen der guten Energien .... ich glaub für meine Energien wäre es besser noch 2 Stunden zu schlafen ;-) Heute verlassen uns leider die ersten drei Mitstreiter; Antoine, Anné und Ulla.Es ist wirklich schade,denn es war echt lustig immer! Das ist aber erst der Anfang, denn bis nächsten Montag werden wir dann nur noch zu dritt (!) sein und dann ab nächsten Freitag sind wir KOMPLETT ALLEINE hier! Saisonbeginn ist nämlich Anfang Mai,weil dann Monsun ist und jetzt ist es eben noch sehr heiss,d.h. alle die hierher kommen warten noch bis Mai.Da werden wir dann richtiges Power-Ayurveda haben, der Masseur von André hat schon grinsend angekündigt : Then everybody will be just here for You! Ich bin ja mal gespannt....wird bestimmt ziemlich abgefahren so ganz alleine in dem Riesending....André bekommt heute wieder die Verjüngungsmassage und dann einen Stirnguss und ich ein Dampfbad mit vorheriger Massage,den Stirnguss und wieder dieses Nasyam.Ich muss jetzt mal kurz auf die wirklich erstaunliche Tierwelt hier kommen, es gibt hier Eichhörnchen;genannt Squirrels; die aussehen wie Streifenhörnchen und die gibt es hier wirklich massenweise.Man muss sich nur irgendwo hinsetzen und kurz warten,schon hoppelt so ein Squirrel durch die Gegend.Die essen allerdings Früchte und Gräser und keine Nüsse wie bei uns. Eine bestimmte Vogelart verjagt die Squirrels immer ( warum auch immer ), wohingegen Echsen und Squirrels durchaus einträchtig nebeneinander existieren...Und unheimlich viele verschiedene Vogelarten kann man sehen,in jeder nur denkbaren Farbschattierung, heute konnten wir sogar beobachten wie ein Adler eine Maus gefangen hat! Durch die vielen Blumen die überall blühen gibt es auch enorm viele Schmetterlinge, in Farben und Grössen die man fast nicht glauben kann....ich bin davon allerdings eher nur gemässigt begeistert...Schmetterlinge gehören jetzt nicht zu meinen Lieblingstieren :-) Und als absolute Krönung hab ich eine Schlange gesehen!! Von ganz nahem,sie ist direkt vor mir über den Weg gekrochen....sehr aufregend! Einen echt indischen Bauernhof können wir auch beobachten, was wirklich spannend manchmal ist,wenn zb. die Ziegenherde heimgetrieben wird,oder Heu gemacht wird....das ist so unsere Zwischenunterhaltung immer auf den Meditationswegen.Heute Abend ist Doktor-Talk über die richtige Ernährungsweise nach Ayurveda,auch wieder sehr aufschlussreich.

Tag 19 gesamt, Tag 12 Indien

Es fällt uns immer noch nicht leichter so früh aufzustehen....Im Yoga gehören wir jetzt bereits den Fortgeschrittenen an, und machen mittlerweile auch alleine unsere Asanas ( Sportübungen ) und dann gemeinschaftlich die Pranayamas ( Atemübungen ), diese werden jeden Tag mehr ausgedehnt, denn dadurch steigert man das Prahna ( Lebensenergie ) im Körper. Das Yoga werden wir auf jeden Fall beibehalten,ich bin echt überzeugt davon! Heute bekommen wir dieselben Anwendungen wie gestern, da passiert also nix aufregendes,aber das Wetter hat als Ausgleich was zu bieten: Ein lautes,unheimlich regenreiches Gewitter! Leider wird es danach auch nicht viel kälter, es bleibt bei ca. 41 Grad...aber da merkt man wenigstens dass man in Indien ist :-) Und fürs Ayurveda ist Hitze sowieso gut,denn das hilft dem Körper die Giftstoffe auszuleiten.Obwohl wir es heute zu dritt versucht haben,keine Chance,der Koch lässt sich nicht davon überzeugen uns eine Pizza zu machen :-( Der Koch ist finde ich,der witzigste Typ von allen, und er weiss so viel über Ernährung und Vitamine und die richtigen Zubereitungsarten,dass es schon bald unheimlich ist. Er erklärt nämlich jeden Abend was wir da zu Essen bekommen und warum und wie das am besten gekocht wird. Und weist uns zurecht wenn mal wieder einer versucht ein Hühnchen oder Pizza zu erhandeln :-) Abendveranstaltung ist Classical Dancing mit einer neuen Tanzgruppe.

Tag 20 gesamt, Tag 13 Indien

Wir wollten heute eigentlich einen Abstecher nach Pallakad machen, so über Mittag, und ein bisschen rumschauen,Naan essen etc.... aber leider ist das nicht so einfach wie man sich das jetzt so denken mag....Die Idee hatten wir überhaupt erst von einem neuen Gast,der das gestern nämlich gemacht hat,aber der hat wohl eine Sondererlaubnis bekommen, denn wir hätten zuerst mit unseren Doktors reden müssen und dann wäre nicht sicher gewesen ob die das erlauben....und essen draussen darf man eh nicht,weil wir das nicht vertragen würden,so rein wie wir jetzt sind.....und Essen wäre schon der Hauptgrund gewesen warum wir nach Pallakad wollten....naja...wir habens dann reumütig eingesehen und gecancelt. Treatment-mässig bleibt es für heute bei uns beiden bei der Rejuvenationmassage und dem Stirnguss. Abendveranstaltung ist Yoga-Talk...mh...also es würde jetzt zu weit führen hier alles auszudiskutieren,aber ich glaube ich werde kein echter Yogi jemals werden...zu viele gegensätzliche Ansichten....aber praktizieren kann man es ja trotzdem finde ich! ;-) Und manchmal sind mir unsere Yogalehrer schon bisschen unheimlich,wenn sie so ständig durch die Gegend grinsen und immerzu happy sind....André und ich nennen sie unter uns nur die Yogibärlis...Einige Weisheiten über das Leben sind aber durchaus nicht schlecht und da kann man ruhig mal ein bisschen drüber nachdenken. Überhaupt ist dieses ganze Ayurveda schon sehr faszinierend, weil es eben so ganzheitlich wirkt. Yoga ja auch wenn man es so richtig lebt. In Kerala hat jetzt erst kürzlich ein riesengrosses,modernes Krankenhaus aufgemacht, dass nur Ayurveda praktiziert,und dort kann man ganz normal mit seiner Krankenkasssenkarte "bezahlen".Das ist hier allgemein viel verbreiteter als bei uns, hier geht fast jeder erstmal zum Ayurveda-Arzt wenn er krank ist. Selbst Tiere, wie zb. Elefanten werden mit Ayurveda behandelt,es gibt sogar ein Gesetz, dass verpflichtend einmal im Jahr eine Ayurvedabehandlung für gefangene Elefanten vorschreibt! Aber auch alle anderen Haustiere werden damit behandelt.

Tag 21 gesamt, Tag 14 Indien

Übermorgen ist Halbzeit! Jetzt kommt es uns schon noch recht lange vor....nochmal 14 Tage,aber wie mir andere Gäste glaubhaft versicherten,wird die Zeit sehr schnell vorbeigehen. Und je länger man hier ist,desto mehr kann man lernen und diese ganz anderen Ansichten über das Leben und Gesundheit verstehen...auch wenn es zwischendurch manchmal etwas öde ist.Anna aus Genf ist heute abgefahren, jetzt sind wir nur noch zu acht. Schade,denn mit Anna war es immer lustig! Den neuen Gast bekommt man fast gar nicht zu Gesicht, er hat erzählt er schläft die ganze Zeit :-) Wir haben heute beide noch ein letztes Mal Shirovasti ( Stirnguss ) und eine Rejuvenationmassage, ich bekomme dann; auch zum letzten Mal Gottseidank; nochmal Nasyam. Dieser Ölguss ist jetzt nicht so mein Ding, zum einen hab ich dauernd die leichte (wenn auch unbegründete ) Paranoia,dass mir der Tontopf auf den Kopf fällt und zum anderen muss man dabei so furchtbar schwitzen weil man ja ca. 45 min. heisses Öl auf den Kopf gegossen bekommt...und so lange still liegen mag ich auch nicht....aber wenns gesund macht ;-) Überhaupt muss ich mich mal ausführlicher zu der ganzen Massagesituation äussern.... es war schon zu Anfang eine sehr seltsame Situation für mich,ich hatte nicht damit gerechnet,dass man sich komplett ausziehen muss und dann nur so eine Art Lendenschurz umgebunden kriegt...was bei meiner ersten Massage zu Missverständnissen geführt hat,denn ich dachte bis zur Unterhose wird wohl reichen, und bin dann uninspiriert stehen geblieben und hab mir ein schweigsames Glotzduell mit meiner Masseuse geliefert,bis die mir zu verstehen gegeben hat,ich möge mich doch bitte weiter entkleiden...naja...jetzt als Vollprofi wüsste ich es natürlich besser ;-) Und ich hätte auch nie gedacht,dass ich fähig bin,auf diesem Massagetisch,nur mit einem Leintuch bedeckt und voller Öl, richtig einpennen kann....was ich allerdings immer noch nicht ausstehen kann,sind diese Gesichtsmassagen und die Kopfmassage. Ich MAG es einfach nicht,wenn mir wer ;egal warum;  im Gesicht umeinanderlangt und bei der Kopfmassage fürchte ich um meine Haarpracht....denn dabei verabschieden sich so einige Haare....und Öl in den Haaren muss jetzt ebenfalls nicht dauernd sein...aber soo schlimm ist es auch wieder nicht, und die Kopfmassage soll laut Ayurveda ein "tiefes,langanhaltendes Glücksgefühl" freisetzen. Das wird sich schon auch nochmal einstellen ;-) Immerhin kriegen wir die zweimal am Tag! Heute ist wieder Candle-Light-Meditation angesetzt, aber das schwänzen wir....ist eh vermutlich unsere letzte Chance,denn ab morgen sind wir nur noch zu fünft,und dann können wir nicht mehr fehlen. Wir duschen uns stattdessen und lesen noch ein bisschen.

Tag 22 gesamt, Tag 15 Indien

Heute werden uns Janice aus Hawaii und das Ehepaar Herbert und Waltraud verlassen, jetzt werden wir schon merklich weniger! Schade,denn die beiden sind schon unheimlich viel gereist und hatten immer was spannendes zu erzählen! Überhaupt verstehen wir uns mit allen Gästen echt gut, und das schwätzen bei den Mahlzeiten werden wir schon vermissen,wenn wir mal alleine hier sind....aber vielleicht kommen ja doch noch welche. Ich hatte heute vormittag eine sehr tolle Massage,mit Kampheröl im Sitzen und im Liegen.Die finde ich ist die beste bis jetzt gewesen :-) Am nachmittag habe ich einen Buttermilchstirnguss bekommen.Auch sehr schön,die Buttermilch ist nämlich kalt und riecht total gut,weil spezielle Heilkräuter drin sind. André hatte heute einen echten Powertag: Am Vormittag ein Ölbad in warmem Öl und nachmittags einen Stirnguss und danach ein Nasyam und dann...mhmh...einen Öleinlauf...der Arme...er war jetzt nicht sehr begeistert...André mag ja kein Fett oder Öl auf der Haut...und dann gleich drin baden UND Einlauf ist schon bisschen viel für jemanden der nicht mal Hähnchenschenkel ohne Serviette anfasst :-) Der Einlauf war aber gar nicht so schlimm, ich hoffe trotzdem dass mir das erspart bleibt.... Seit ca. 1 Woche bekommen wir auch zweimal täglich so eine Art Pflanzensud nach den Treatments, unsere "Medizin", und ich bekomme noch jeden Abend so einen Saft. Schmeckt leider alles scheusslich...Wir werden uns jetzt mal an die "Bar" schwingen und ein Kokosnusswasser bzw. einen Granatapfel zu uns nehmen, das machen wir eigentlich jeden Nachmittag, und dann gehen wir immer spazieren. Abendprogramm ist Classical Music, ich mag die mittlerweile sehr gerne! So richtig typisch indisch, vielleicht kauf ich mir noch ein paar Cds,wenn wir in Chennai sind,und Yoga-Cds besorgen wir uns auch noch hier.

Tag 23 gesamt, Tag 16 Indien

Halbzeit! Wir freuen uns wirklich schon sehr auf ECHTES indisches Essen...so richtig scharf und mit gaanz viel Naan...Noch 14 Tage ab jetzt...Heute bekommen wir wieder die gleichen Treatments wie gestern,der André ist darüber nicht so begeistert....Hier ist die nächsten zwei Tage grosses Vishu-Festival, das entspricht unserem Sylvester und überall werden schon Raketen und Feuerwerke abgeschossen,obwohl es richtig erst nach 00:00 in der Nacht losgehen soll. Der Koch hat uns erzählt dass es in Indien ca. 1400 ( ! ) verschiedene Sprachen gibt und offiziell werden 22 Sprachen als Hauptsprachen anerkannt, dabei ist aber Hindu die einzige Sprache die im ganzen Land gesprochen wird...Wow! Genauso unterschiedlich sind auch die Gebräuche, denn nur hier in Kerala ist zu diesem Datum der Jahreswechsel, in anderen Gebieten feiert man dieses Fest zu anderen Zeiten, die in Indien mit dem ausbringen des neuen Saatgutes zusammenhängen. Am Abend sind zwei Journalistinnen aus Schweden angekommen, die bleiben aber nur für eine Nacht um sich das Kalari mal anzuschauen und uns für Ihren neuen Reiseführer zu befragen. Das abendliche Programm ist Mantrasingen in der Yogahalle. Dieses Singen ist eine ganz eigene Wissenschaft, unsere Yogalehrerin hat uns erklärt, dass diese Mantras über den Rhytmus wirken und daher singt man sie auch in der Originalsprache Sanskrit. Sie selbst hat mit Hilfe dieses Heil-Mantras was wir heute Abend singen und Yoga Ihre schwere Krebserkrankung besiegt! Sie erkrankte vor ca. 15 Jahren an Knochenkrebs,nach der Amputation des Zeigefingers der rechten Hand kam der Krebs wieder und bildete Metastasen in beiden Lungenflügeln,die ihr dann 1994 jeweils zur Hälfte entfernt wurden. Sie konnte ein Jahr lang nur liegen und sich nicht mal alleine umdrehen und bekam ständig Bluttransfusionen. Als die Ärzte ihr dann noch maximal 6 Monate zu leben gaben, hat sie angefangen dieses Heilmantra zu singen und zu meditieren und sich mit Yoga zu beschäftigen....sie ist vollständig gesund geworden und gesund geblieben und hat vor 3 Monaten ihr erstes Kind ( einen Sohn ) bekommen!! Diese Story hat mich schon ziemlich beeindruckt! Sie hat uns noch ein paar Geschichten erzählt, wo Leute schlimme Erkrankungen nur durch Singen dieses Mantras geheilt haben...klar versetzt der Glaube manchmal Berge,aber ich denke schaden tut es bestimmt nicht wenn man sowas weiss. Man muss nur dieses Mantra 27 mal hintereinander singen, und das täglich, dass ist alles. Egal welchem Glauben man angehört oder was man sonst so tut. Ich zumindest finde es sehr beeindruckend!

Tag 24 gesamt, Tag 17 Indien

Leider ist heute der letzte Tag von Julia und ihrer Mama Gabi..... wir hatten echt viel Spass zusammen!! Aber wir werden uns bestimmt treffen wenn wir wieder daheim sind. Jetzt sind wir nur noch zu dritt,aber eigentlich wie ganz alleine,denn Kenneth geht nur zu den Treatments und nicht zu den Yogastunden oder den Abendveranstaltungen. Aber wir haben herausgefunden, dass in 2 Tagen doch ausserplanmässig zwei neue Gäste ankommen,ich finde das gut, denn sonst würde es bestimmt doch langweilig nur zu dritt,auch wenn man immer Einzelstunden hat...Andre hat heute als Anwendungen Dhathu Pushti Uzhichil ( Spezial Verjüngungsmassage ) und dann Thakra Dhara ( Buttermilch-Stirnguss ) und ich bekomme Kalari Uzhichil ( Special Martial Art Massage ) und dann Patra Potala Swedham ( Elakizhi ); das ist eine Klopfmassage mit Reis und Gewürzen gefüllten Leinensäckchen die in heissem Medizinöl gebadet werden...kann durchaus mal schmerzhaft werden,weil meine Masseusen das Klopfen ernst nehmen :-) Es war ein furchtbares Gewitter heute Abend, sogar der Strom ist dreimal kurz ausgefallen! Aber es hat den Abenteuerfaktor enorm erhöht ;-) Am Nachmittag haben wir uns ein bisschen an den Dorfsee gesetzt, und beobachtet wie ein Auto gewaschen wurde ( eins von diesen mit drei Rädern,vorne eins und hinten zwei, die als Taxis benutzt werden ) und das war durchaus einen Hingucker wert! Denn der Besitzer hat einfach eimerweise Wasser IN das Auto gekippt! AUF das Armaturenbrett drauf!! Mich hätte wirklich interessiert welches Fabrikat er fährt,denn das Auto ist nach dieser Behandlung anstandslos weitergefahren....ist halt Qualität ;-) Überhaupt ist dieser Dorfsee ein echtes Phänomen, es werden darin die Kühe gewaschen,Autos, sämtliche Wäsche und die Dorfbewohner selbst....aber es gibt massenweise Fische und Wasserschlangen sowie Seerosen in dem See!! Ich kann mir nicht erklären,wieso der See nicht schon längst umgekippt ist.... denn es wird schon normales Waschpulver und Seife benutzt soweit ich sehen konnte, und soo gross ist der See auch wieder nicht... Aber es funktioniert ganz prima! Heutiges Abendprogramm ist Classical Karnatka Music.

Tag 25 gesamt, Tag 18 Indien

Heute hat Andre Kashaya Vasthi Tag, das bedeutet er bekommt einen speziellen Einlauf aus Honig, Steinsalz,Ölen und Heilkräutern um die letzten Reste von Giftstoffen aus dem Darm zu spülen. Daher gibt es kein Frühstück und danach erstmal etwas Reissuppe mit ganz viel Salz und dann den restlichen Tag nur Yoga Nidra,wenn er mag, aber keine weiteren Anwendungen. Andres Begeisterung für Ayurveda ist heute glaub ich an einem Tiefpunkt angelangt..... ;-) Aber immerhin hat er dann alles unangenehme hinter sich, ich hab nämlich den Doktor gefragt ob ich das auch alles bekomme und ich werde das Vergnügen in einer Woche haben :-/ Gesund werden macht eben nicht immer Spass ;-) Ich bin heute als Regisseurin unterwegs in Sachen Yoga und Yoga Nidra Film aufnehmen. Unsere Yogalehrer macht eine Sonderstunde mit mir und ich filme ihn wie er alle Übungen die wir gelernt haben einmal ausführt und dazu die passende Atmung erklärt und wie man es richtig macht. So komme ich für den Yogafilm auf 40 Minuten. Dann filme ich die Yoga Nidra Lehrerin, die mir auch extra nochmal die richtigen Atemübungen vorzeigt. Jetzt können wir das auf unserer Reise problemlos alleine machen :-) Wir sind auch schon soweit,dass wir die letzten zweimal beim Yoga Nidra NICHT eingeschlafen sind! Es wird langsam :-) Uah... heute Abend war es sehr schauerlich nach dem Abendessen...wir essen ja immer auf der überdachten Terrasse zum Garten und weil es gestern geregnet hat,sind heute scharenweise Insekten rumgeflogen....IGITT....Bis jetzt hatten wir beide weder einen Mückenstich noch irgendein Viech rumfliegen gesehen, und dann das heute....ich bin so froh,dass wir nicht zur Monsunzeit gekommen sind, ich wäre gestorben....Einen Abend kann ich gut verschmerzen, und immerhin habe ich zur Belustigung sämtlicher Anwesender beigetragen durch mein panisches Quieken..... hab es dann doch vorgezogen meinen Tee auf dem Zimmer zu nehmen. Trotz allem bin ich dann todesmutig wieder runter zum Doktor-Talk, es hat mich ja doch interessiert und auf dieser Veranda waren dann auch fast keine Insekten mehr...ich habe es definitv lieber heiss als kühler und voll Insekten...bis zum Monsunbeginn sind es zum Glück noch ca. 2 Wochen,da sind wir dann schon weg :-)

Tag 26 gesamt, Tag 19 Indien

Ab heute bekommt der Andre noch zusätzlich für 7 Tage ein spezielles Treatment, und zwar heisses Medizinöl in die Ohren, pro Ohr 15 Minuten. Ich habe wieder das selbe wie gestern, Rückenmassage und Reissack-Klopfen. Andre hat zusätzlich seinen Buttermilchstirnguss und die Spezial Verjüngungsmassage. Es ist Mango-Erntezeit! :-) Hier stehen ca. 8 Mangobäume, und zwei davon sind grösser als die grösste Eiche die ich jemals gesehen habe!! Und voller Mangos! Kenneth hat gesagt, dass er auch noch nie so grosse Mangobäume gesehen hat,die auch noch soviele Früchte tragen. Und Kenneth ist aus Sri Lanka. Leider hab ich nicht richtig zukucken können wie die Pflücker in die Bäume klettern,denn ich war dauernd bei den Treatments, aber wir haben es schon bei der Kokosnussernte gesehen und waren sehr beeindruckt! Also gibt es ab heute richtig frische Mangos aus dem eigenen Garten :-) Papayas und Bananen hab ich schon gehabt aus eigener Produktion,aber Mangos mag ich am liebsten :-) Heute sind die zwei neuen Gäste angekommen, ein recht junges Ehepaar aus Kroatien. Jetzt hat man wieder mehr zum schwätzen bei den Mahlzeiten! Heutige Abendveranstaltung ist Indischer Gesang.

Tag 27 gesamt, Tag 20 Indien

Es ist mal wieder extrem heiss heute, ca. 40 Grad schon am Vormittag! Andre bekommt heute Udwarthanam, das ist eine Art Puder-Massage. Man wird mit einem besonderen Pulver eingerieben und massiert, das aus verschiedenen gemahlenen Heilkräutern besteht. Andre ist sehr glücklich darüber, eine Behandlung ohne Öl zu bekommen :-) Auch wenn er hinterher immer noch ein bisschen Curry-farben war; das Pulver ist nämlich gelb :-) Weiterhin bekommt er den Buttermilchstirnguss und Öl in die Ohren. Ich habe wieder die Spezial Rückenmassage und Reissack-Klopfen. Ich bin bestimmt schon ganz mürbe wie ein Steak :-) Ausserdem bekomme ich heute nochmal einen ayurvedischen Ölverband um meinen rechten Fuss. Ansonsten lesen wir und gehen spazieren, und ich muss jetzt meine Haare waschen um das Öl daraus zu entfernen. Abends hören wie einen Vortrag vom Yogalehrer.

Tag 28 gesamt, Tag 21 Indien

Wir haben in der Früh alles mit dem Yoglehrer arrangiert und werden uns morgen um 6:00 den Kalari Martial Arts Kampfsport angucken bis um 7:00, unsere Yogastunde können wir auf 8:00 verschieben, davor gibts Frühstück und dann von 9:15 - 11:00 Treatment und Yoga Nidra um 11:15 - 12:15, weiter gehts mit Mittagessen von 12:30 - 13:30, dann Treatment von 14:00 - 16:00 und dann Pause ( bzw. Duschen,Spazierengehen etc ) bis zum Abendessen um 18:30 -19:30 und dann Abendprogramm von 19:30 - 20:30, heute Candle-Light-Meditation in der Yogahalle. So oder ähnlich ist unser Ablauf jeden Tag,dadurch vergeht die Zeit wirklich ziemlich schnell, und es wird eigentlich selten langweilig :-) Auf den Kampfsport bin ich schon gespannt, Andre hat gesagt jeder der männlichen Masseure geht dorthin um zu trainieren, und entsprechend stark sind sie wohl auch! Andres Anwendungen sind wieder Buttermilchguss und Öl-in-die-Ohren-Behandlung,sowie diese Pudermassage. Ich hatte auch wieder die Rückenmassage,diesmal mit einem anderen Öl und dann die Reis-Klopfmassage und als Abschluss eine Gesichts und Halspackung. Die war sehr toll, und ich bekomme sie morgen wieder :-) Der Fussverband wurde auch nochmal erneuert und in den Nacken habe ich für 15 min. heisse Ölwickel bekommen zur Entspannung. Heute Abend kommt glaub ich wieder ein Journalist,der bleibt aber nur zum Abendessen.

Tag 29 gesamt, Tag 22 Indien

Der Kampfsport war wirklich sehr beeindruckend!! Die haben mit ECHTEN Messern gekämpft und mit Stöcken und Schild und Schwert! Kalari Payattu ist eine der ältesten Kampfsportarten der Welt, und wir hier im Kalari noch ganz traditionell ausgeübt. Der Lehrmeister praktiziert diesen Sport seit über 17 Jahren, die ersten 8 Jahre aktiv als Showkämpfer. Das Training findet in einer speziellen Halle statt, auf gestampftem Lehmboden und der Kampfplatz ist ca. 1.5 m in den Boden versenkt ( vermutlich um das Verletzungsrisiko für die Zuschauer zu reduzieren, falls mal ein Messer fliegt und um besser zusehen zu können ).Einer unserer Köche war der Beste von den Schülern :-) Dann hatten wir bis zum Mittagessen volles Programm und haben dann den Neuzugang kennengelernt, eine Britin die seit 5 Jahren in Bombay wohnt. Kenneth ist heute in der Früh abgefahren, er hat sich sichtlich auf seinen ersten Kaffee gefreut :-) Andre hat heute wieder die Pudermassage bekommen und sein Masseur hat ihm versprochen dass er alleine durch diese Massage 2-3 kg abnimmt !...danach wieder das Öl-in-die-Ohren Treatment und am Nachmittag eine Bananenblatt-Haube mit Reisbrei gefüllt in die Öl gegossen wird, das fand Andre ziemlich gut,er meinte hinterher war er total fit und gleichzeitig entspannt. Ich habe ein Njavarakizhi gehabt, das ist eine Massage mit Reisbrei in Leinenbeuteln die in Buttermilch mit Kräutern gekocht werden und dann heiss in einem bestimmten Rhytmus auf dem Körper einmassiert werden. Nachmittags hatte ich eine Verjüngungsmassage und danach...mhmh...einen Öleinlauf....es war eher eine Ölspritze und nur 100 ml, aber ätzend war es trotzdem....ich mag Ayurveda jetzt auch nicht mehr so gerne  ;-) .... Am Abend war eine unglaubliche Stimmung, denn das Licht ist plötzlich grünlich-gelb geworden und nach ca. 40 min hat es angefangen zu schütten und zu blitzen und donnern, sowas kann man schon gar nicht mehr Gewitter nennen, das war eine mittlere Überschwemmung! Das Wasser ist mit mehr Druck vom Himmel runtergekommen als aus der Dusche! Und extrem laut war es, die Musiker für die Abendveranstaltung sind 30 min später gekommen weil man auf der Strasse kurzzeitig nicht mehr fahren konnte.... Aber bis zu dem Regen war eine faszinierende Atmosphäre, durch dieses grünliche Licht und irgendwie war es auch stiller als sonst, sehr unwirklich....

Tag 30 gesamt, Tag 23 Indien

Gestern Abend sind nochmal drei neue Gäste gekommen, ein Ehepaar aus Chicago und ein Mädchen aus Zürich! Das war lustig, mal wieder mit einem "Landsmann" zu schwätzen :-) Jetzt ist hier auch wieder mehr los bei den Mahlzeiten, dass ist schon gut, dabei vergeht die Zeit viel schneller. Es gibt wahnsinnig viele Fledermäuse hier, wenn wir zum Yoga gehen in der Früh sieht man sie überall rumfliegen und auch am Abend beim Abendessen. Die sind gar nicht scheu und fliegen bis auf ca. 10 cm heran, man kann sie ganz genau beobachten wie sie fliegen, das finde ich sehr interessant! Und man hört auch die Geräusche die sie zur Verständigung untereinander benutzen, es klingt wie das aneinanderklicken von zwei Steinen und ein hohes Fiepen. Ein neues Taubennest in einem Brunnen haben wir auch entdeckt und ich habe schon ganz viel Baby-Geckos gesehen,die sind wirklich sehr niedlich! ( und sie fressen Insekten, weshalb ich sie noch mehr mag ) Ab heute ist es nur noch eine Woche, jetzt fangen wir schon langsam mal an den einen Tag in Chennai und dann Singapur zu planen, am Donnerstag wollen wir dann unseren Ausflug nach Palakkad machen und Freitag sind wir eh beschäftigt mit Abschlusskonsultation und den speziellen Schlusstreatments....Wir freuen uns mittlerweile schon beide jetzt bald fertig zu sein, und richtig indisch essen zu gehen :-) Andre bekommt heute wieder die Pudermassage und die Ohrenbehandlung und Nachmittags die Reishaube, ich habe auch dasselbe wie gestern. Am Abend wäre Mantra-Chanting, aber das schwänzen wir heute.

Tag 31 gesamt, Tag 24 Indien

Gordona ( Frau von dem kroatischen Ehepaar ) geht es echt schlecht von dem Ghee! Die Arme hat seit 2 Tagen nichts mehr essen können, weil Sie sich dauernd übergeben musste und sie fühlt sich auch sehr schwach und hat Kreislaufprobleme....die anderen neuen Gäste sind jetzt alle ein bisschen besorgt wegen dem Ghee, aber wir haben sie beruhigt, dass so etwas wirklich selten ist, wir haben es ja auch relativ gut verkraftet ( im nachhinein bin ich jetzt sehr dankbar dafür ...) Für einen Tag ist jetzt ein Mann von dem Ashram hier, wo die Anziehsachen und Bademäntel hergestellt werden, er hat ein bisschen was darüber erzählt,das war ganz interessant. Andre bekommt heute wieder seine Pudermassage und Ohren-Öl-Behandlung, und dann den Bananenblatt-Reis-Öl-Hut. Ich habe wieder die Milchreis-Massage und dann eine Aloe-Vera-Gesichtsmaske und einen Nacken-Ölwickel, und am nachmittag die Rückenmassage. Am Abend haben wir Instrumental-Musik, und dabei hat Andre entscheidende Sachen herausgefunden.Bei jeder Musikgruppe sind nämlich immer mindestens 4-8 weitere Inder dabei gewesen,auch mal Kinder, die einfach nur zugehört haben. Mindestens einer von dieser Menge hat sich immer zu den Musikern auf die Bühne gesetzt und sehr laut und enthusiastisch mitgeklatscht.Wir dachten bis jetzt, dass er einfach so begeistert von der Musik ist und sich so mitreissen lässt. Heute aber ist dem Andre aufgefallen, dass derjenige als METRONOM funktioniert! Es waren diesmal nämlich zwei Geigen dabei und denen hat er sehr auffällig immer den Takt geklatscht, ebenso wie den beiden Trommlern bei ihren Solos. Das ist uns vorher nie so aufgefallen. Jetzt wissen wir das auch :-) Bloss was der Rest der Truppe für Aufgaben hat, konnten wir noch nicht herausfinden....ich vermute mal Groupies oder Verwandte....

Tag 32 gesamt, Tag 25 Indien

Heute beglückwünschen wir erstmal die jungen Eltern Felicitas und Peer!! JURIAN HENRIK ist da!!!! 55 cm gross und 3600 gr schwer, ALLES GUTE und HERZLICHSTE GLÜCKWÜNSCHE von Andre und mir!!! Mutter und Kind geht es gut und wir sind schon sehr auf die ersten Fotos gespannt!! Natürlich auch die besten Glückwünsche für den frischgebackenen "Onkel Aurel" und "Oma Ulrike" und "Opa Gyula" !! ;-) Hier passiert nicht so spannendes leider, jetzt sind wir wieder insgesamt 12 Gäste, es sind noch zwei dazugekommen und ansonsten haben wir beide dieselben Anwendungen wie gestern.Am Abend ist Doktor-Talk, aber er meinte es wäre nochmal eine Einführung in Ayurveda weil soviele Neue da sind, deshalb gehen wir nicht hin.Wir sind ja jetzt schliesslich schon Profis ;-) Stattdessen planen wir die Abreise und den weiteren Ablauf. Für den halben Tag in Chennai lassen wir uns einen Fahrer und einen Tourguide organisieren, damit wir wenigstens etwas von Indien ausserhalb des Kalari sehen, und auf dem Weg von hier zum Flughafen Coimbatore werden wir einen Zwischenstopp im Indian Coffee-House einlegen. In Chennai haben wir einen Tisch im Restaurant Dakshin reserviert, das ist bereits zweimal unter die 10 besten Restaurants Indiens gewählt worden und dann werden wir etwas shoppen und Sightseeing machen bis wir dann an 22:00 am Flughafen einchecken für den Singapur-Flug.Auf das Essen freuen wir uns wirklich schon sehr :-) Zumal wir herausgefunden haben, dass Südindisch eh nicht scharf ist, also sollte das keine Probleme geben. Nochmal ganz liebe Grüsse an Fezi und ihr Baby :-)!!

Tag 33 gesamt, Tag 26 Indien

Ich hatte heute bereits meine Abschlusskonsultation mit dem Doktor, und er meinte das ich so prima gesund bin,dass ich gar keine Medikamente mitnehmen bräuchte :-) ! Also bekomme ich bloss ein Mittel zur Verjüngung mit und Tabletten zur Beruhigung des Gehirns, die  witzigerweise " Friend of Mind " heissen und ein spezielles Öl, falls ich mal Nacken - oder Rückenschmerzen habe. Der Andre hat boshafterweise angemerkt, dass mich der Doktor der Medikamentenauswahl zufolge offensichtlich für geistesgestört und alt aussehend hält ;-) Wir werden ja sehen was er so alles verordnet kriegt :-) Jetzt geht es ja wirklich echt schnell, nur noch 2 ganze Tage und dann fahren wir schon Samstag in der Früh! Wir sind beide sehr zufrieden mit unseren Ergebnissen hier, man fühlt sich sowohl körperlich als auch geistig komplett " runderneuert " und vor allem Andre sieht so viel entspannter und besser aus, und hat überhaupt keine Beschwerden mehr mit Sodbrennen oder Schlappheit etc... ausserdem hat er ziemlich viel abgenommen, ich schätze mal ca. 7-8 kg. Wir haben sehr viel Yoga gelernt, das wollen wir auch täglich beibehalten und auch meditieren ( Yoga Nidra ) werden wir ab und zu, wir haben ja alles aufgenommen. Es war sehr interessant und aufschlussreich, man hat viel über Ayurveda und ein gesundes Leben gelernt, kurz und gut es hat sich sehr gelohnt !( zumal ich auch noch so ganz nebenbei mein Englisch erheblich verbessern konnte ) Heute gibts auch neue Treatments für uns, Andre bekommt die Milchreismassage und die Martial Arts Massage und dann ein Kräuterdampfbad und ich habe zum letzten Mal die Milchreisanwendung und danach den Nackenwickel und die Gesichtsmaske mit Aloe Vera und am Nachmittag kriege ich "Thalapothichil", das ist eine sehr spassige Anwendung, dabei wird einem nämlich der gesamte Kopf mit einer Kräuterpaste dick eingeschmiert, dann ein Bananenblatt darumgewickelt und oben ein Loch hineingebohrt in das alle 10 min. ein spezielles Öl geschüttet wird. Das ganze für 40 Minuten, und so eine Kräuterpaste kann ziemlich schwer werden nach einiger Zeit... ;-) Danach haben wir uns mit Doria getroffen, die für 5 Jahre in Singapur lebte, sie hat uns viele gute Tipps gegeben was wir dort alles so machen können und dann haben wir noch den hoteleigenen "Shop" angekuckt und das Minimuseum, wo alte Waffen, Kochgeräte und Kleidung etc der früheren Königsfamilie ausgestellt sind. Candle-Light-Meditation haben wir ausfallen lassen, fanden wir eh nicht so berauschend beim letzten Mal.

Tag 34 gesamt, Tag 27 Indien

Endlich ist es soweit! Wir werden heute unseren Ausflug nach Palakkad machen! :-) Am Nachmittag geht es los, nachdem wir mit den Treatments fertig sind. Es kommt noch Shiva von der Rezeption mit um uns alles zu zeigen, schon alleine der Weg dorthin ist sehr interessant, wir fahren durch Kollengode ( die Inder bezeichnen es als "kleines Dorf" aber es hat 200.000 Einwohner... ) und an Reisfeldern und Kokospalmen-Plantagen vorbei bis wir nach ca. 35 min. in Palakkad ankommen. Dort gehen wir in einem 4-stöckigen Supermarkt shoppen der laut Shiva 160.000 verschiedene Artikel führt, um ein paar Geschenke für unsere persönlichen Masseure/-innen zu besorgen, natürlich ESSEN in Form von Chips und Kuchen :-), Räucherstäbchen und um einfach mal rumzuschauen. Die Leute hier sind einfach unfassbar freundlich und jeder lächelt einen an und freut sich wie ein Schnitzel wenn man zurücklächelt, manche sind einfach so ein Stück mit uns gekommen um uns zuzusehen....obwohl das gewöhnungsbedürftig ist, fühlt man sich nie bedrängt oder belästigt, und ebenso stört das ganze Gewimmel überhaupt nicht weil alle so relaxt dabei sind. Nach dem Supermarkt haben wir ein altes Fort besichtigt, und dort hat uns eine ganze Gruppe Mädchen verfolgt und schliesslich meinte Shiva, dass die uns kennenlernen wollen?! Wir waren zwar etwas irriert haben aber zur grossen Freude der Mädels unsere Namen gesagt und uns dann mangels weiterer Verständigungsmöglichkeiten gegenseitig glücklich angegrinst....solange bis wir schliesslich weitergegangen sind und nochmal gewinkt haben, worauf die ganze Gruppe kichernd weitergezogen ist...schon witzig! Shiva meinte auf unsere Frage was die denn eigentlich genau von uns wollten, lediglich lapidar : " Indians, thats how they are..." Er fand das Ganze auch überhaupt nicht seltsam :-) Anschliessend sind wir wieder "heim" gefahren, weil es ein ziemliches Unwetter gab, wobei wir beobachten konnten, dass sich hier ALLES unterstellen darf, Menschen zusammen mit Ziegen, Hunden und Kühen unter einem Dach, auch durchaus mal Ziegen und Kühe alleine unter Vordächern....offensichtlich mögen auch die Tiere hier nicht nass werden :-) Wir haben auch ziemlich viele Leute gesehen die anscheinend ihre Kühe ein bisschen " Gassi " geführt haben ;oder auch sehr beliebt; sie gewaschen haben in einem der vielen Dorfseen. Es war sehr schön und Indien gefällt mir wirklich supergut! Pünktlich zum Abendessen waren wir wieder zurück und haben von unseren Abenteuern berichtet, besonders die Tatsache dass wir Süssigkeiten gekauft haben, hat allgemeinen Neid hervorgerufen ;-) Als Abendvorstellung war Kalari Kampfsportvorführung angesagt.

Tag 35 gesamt, Tag 28 Indien

Boh...heute ist dann also unser letzter Tag...! Irgendwie fühlt es sich total komisch an, einerseits freuen wir uns schon so darauf dass es jetzt wieder weitergeht, aber andererseits...mh...es ist so ruhig und gemütlich hier, man hat sich so an die ganzen Massagen etc gewöhnt und mit den anderen verstehen wir uns echt gut...und die ganze Atmosphäre hier werden wir tatsächlich vermissen! Das hätte ich auch nie geglaubt... ich bin aber trotzdem eher mehr aufgeregt dass es jetzt weitergeht, der Andre hat mir gerade eröffnet er könnte ruhig noch eine Woche oder so bleiben !! Verlängern tun wir aber nicht ;-) Es gibt nochmal 3 Treatments für jeden, der Andre bekommt eine Verjüngungsmassage, die Milchreismassage und eine Bad in Kräuterwasser und ich habe eine Rückenmassage, die Bananenblatt-Kräuterpastehaube und eine Gesichtspackung zum Abschluss. Ein letztes Mal Yoga um 6:00 ( das frühe Aufstehen werden wir jetzt aber beide nicht wirklich vermissen ), nochmal Yoga Nidra und dann Abschlusskonsultation für den Andre. Er bekommt Tabletten für den Magen mit und ein Pulver gegen Säure im Magen, und...ich lach mich tot... ebenfalls den "Friend of Mind" :-) Aber zugegebenermassen soll er die nur bei Bedarf nehmen... Ausserdem bekommen wir beide noch Vitamintabletten aus Pflanzenextrakten mit und ich noch Aloe Vera Creme fürs Gesicht. Aber auch Andre ist Top gesund :-) , nur die Liste mit empfohlenen Lebensmitteln fällt für ihn leider nicht ganz so nach seinem Geschmack aus... gewogen wurde auch noch, Andre hat 7 kg abgenommen, was ihn schon freut! Auch beim Yoga bekommen wir ausführliche Anleitung für daheim mit, und nach dem Abendessen und Classical Music packen wir unsere Koffer und freuen uns auf morgen!

Tag 36 gesamt, Tag 29 Indien

Nach unserem letzten Frühstück im Kalari haben wir uns von allen verabschiedet und jetzt gehts auf nach Coimbatore :-) ! Eigentlich soll die Fahrt ca. 1 Std. dauern, aber wir haben jetzt indische Zeitangaben recht gut kennengelernt, deswegen fahren wir 3 Std. früher los...und das erweist sich als kluge Entscheidung, denn im nächsten Dorf findet ein Pferderennen statt ( AUF der HAUPTSTRASSE ! ) weswegen alle Strassen gesperrt sind und auf der Umleitung ein Mega-Stau ist....dafür haben wir ein echtes indisches Rennpferd in Aktion gesehen :-) ! Tolles Pferd :-) Weil sich auch extrem viele Busse durch die enge Umgehungsstrasse quetschen zieht sich alles hin und wir stehen ca. 45 min im Stau, danach versucht der Fahrer leider die verlorene Zeit durch überhöhtes Tempo wieder reinzuholen und semmelt derartig halsbrecherisch durch die Dörfer,dass man besser nicht nach vorne rausschaut....Aber wir schaffen es pünktlich zum Flughafen ohne Mensch oder Tier totgefahren zu haben ;-) Im Flieger selber ( der bloss mit 30 min Verspätung losfliegt ) stellen wir fest, dass die hier genauso fliegen wie sie Auto fahren....muss ich jetzt nicht täglich haben....aber wir landen heil in Chennai und jetzt holt uns schon der Guide plus Fahrer ab zu unserer Power-Sightseeing-Tour in Chennai. Wir besichtigen dass alte Fort, das Fort -Museum und die Fort -Kirche, alles von den Engländern erbaut ( meiner Meinung nach auf Kosten der indischen Kultur und den Einheimischen, alles in allem nicht mein Fall ), danach haben wir 30 min Aufenthalt am Marina Beach Chennai, der der zweitlängste Stadt-Strand der Welt ist. Hier ist es sehr schön, nur Einheimische und fast kein Gewimmel, toll endlich mal so nahe am Meer zu sein! Vorbei an der Fischersiedlung geht es dann zur St. Thomas Church, wo der Heilige Apostel Thomas begraben wurde. Hier ist die Vermischung mit indischer und christlicher Kultur sehr deutlich, zb. wird Jesus am Kreuz auf einer Lotusblume stehend dargestellt, auch werden alle Kreuze mit Jasminblüten behängt wie in Hindutempeln üblich. Jetzt steht der grösste Hindu-Tempel zur Besichtigung an, zu dem wir uns durch einen unglaublich wuseligen Verkehr durchmanövrieren ( die Strassenhunde, die teilweise mitten AUF den Strassen schlafen tragen nicht unbedingt zu einem flüssigen Verkehr bei...auf Hupen reagiert hier eh gar keiner, weder Mensch noch Tier ) Hier ist Hochbetrieb, die Tempelanlagen sind sehr kunstvoll bemalt und mit vielen Statuenbildern geschmückt, leider darf man als Nicht-Hindu nicht in den Haupt-Tempel rein, aber die gesamte Anlage ist sehr sehenswert! Danach ist Essenszeit und wir haben 90 min Zeit für das Restaurant Dakshin :-) Darauf haben wir uns jetzt 4 Wochen gefreut!! Das Restaurant ist sehr edel, und wir lassen uns hinreissen jeder das 8 - Gänge - Menue zu bestellen...eventuell war das ein Fehler, denn weil wir um 21:00 schon weiter zum Flughafen müssen, legt der Koch eine affenartige Geschwindigkeit vor und wir kommen kaum nach mit essen! Es schmeckt aber wirklich hervorragend, bloss ist es teilweise extrem scharf...ich will nicht wissen wie Nordindisch dann schmeckt, wenn das hier mild sein soll!! Und worüber wir uns sehr amüsieren, auch hier bekommen wir das Essen auf dem Bananenblatt serviert und haben so einen Metallbecher fürs Trinkwasser, und als Besteck bloss zwei Löffel :-) Viel zu schnell ist die Zeit um, und wir müssen zum Flughafen aufbrechen, ein letztes Mal noch durch indischen Verkehr, vorbei an streunenden Ziegen und durch dutzende Motorradfahrer-Pulks durch, dann nehmen wir einen letzten Drink in der Lounge und auf gehts nach Singapur!